So sehr es sich viele Frauen wünschen – manchmal will es mit dem Stillen einfach nicht klappen. Ob Schmerz, wunde Brustwarzen, zu wenig Milch oder Brustentzündung, es gibt viele verschiedene Ursachen, die das Stillen zumindest temporär erschweren. Die gute Nachricht: Für die meisten dieser Probleme gibt es Lösungen.
Generell sei gesagt, dass Stillen für dich und dein Baby ein ganz inniger und besonderer Moment ist, der für das Bonding sehr wichtig ist. Nimm dir daher ausreichend Zeit für das Stillen und sorge für Ruhe, sodass dein Baby sich auf das Trinken fokussieren kann und ihr ganz beieinander seid. Für das Bonding ist es wichtig, dass es dir gut geht, denn dann geht es auch deinem Baby gut. Mit jeder Kuschel- und Stilleinheit wachsen Bindung und Vertrauen zwischen euch.
Sollte das Stillen trotz allem nicht klappen oder du dich für das Fläschchengeben entscheiden, steht einer gesunden Bindung natürlich dennoch nichts im Wege und du brauchst keinesfalls ein schlechtes Gewissen haben. In unserem Artikel Baby Bonding: Liebevoll Fläschchen geben liest du, wie du die Bindung zu deinem Schatz beim Fläschchengeben stärken kannst.
Wie schon erwähnt, geht es hier vor allem um die ganz unterschiedlichen Gründe, wieso das Stillen zumindest zeitweise nicht so klappt, wie du es dir vielleicht wünschst. Die häufigsten Stillprobleme und Gründe für das Abstillen haben wir für dich zusammengefasst.
Ich habe wunde Brustwarzen
Wenn die Brustwarzen wund sind, ist es meist sehr schmerzhaft, ein Baby saugen zu lassen. Entzündete Brustwarzen sind eine häufige Ursache für das frühzeitige Abstillen. Wenn du beim Stillen Schmerzen hast, liegt es oft an einer falschen Stillposition. Bei gereizten Brustwarzen ist schnelle Hilfe gefragt. Damit es erst gar nicht zu Schmerzen oder wunden Brustwarzen kommt, lass dir am besten gerade in den ersten Tagen von einer Hebamme beim Anlegen deines Babys helfen, sodass dein Kind gut saugen kann. Denn wenn dein Schatz deine Brustwarze schlecht zu fassen bekommt, wird sie von den Kauleisten wund gerieben. Achte darauf, dass dein Kind auch den Brustwarzenhof mit dem Mund zu fassen bekommt, sodass die Brustwarze zwischen der Zunge und dem weichen Gaumen liegt. Dabei sollten die Lippen deines Schatzes nach außen gestülpt sein. So kannst du wunde Brustwarzen durch falsches Anlegen vermeiden. Solltest du dennoch wunde Brustwarzen und Schmerzen bekommen, können viel frische Luft und ein Tropfen Muttermilch auf den Brustwarzen helfen. Eine Brustwarzensalbe wie unser Brustwarzen Balsam unterstützt die Heilung der wunden Brustwarzen ebenfalls auf ganz natürliche Weise mit der Kraft wertvoller Öle wie Bio-Aprikosenkernöl, Bio-Sonnenblumenöl und Olivenöl. Die pflegenden pflanzlichen Öle der Salbe legen einen zarten Schutzfilm auf die Haut bzw. Brustwarze. Da wir auf Zusatzstoffe wie Duft- und Geschmacksstoffe in unserer Brustwarzensalbe verzichten und die Inhaltsstoffe unbedenklich für deinen Schatz und dich sind, muss die Salbe vor dem Stillen nicht entfernt werden. Unser Tipp: Unser Brustwarzen Balsam lässt sich auch toll für andere beanspruchte Hautstellen, trockene Haut und deine Lippen verwenden.
Die richtige Stillposition
Zu den Stillproblemen zählt auch die richtige Stillposition. Nicht nur das Baby braucht die richtige Position, damit das Stillen klappt. Auch du solltest ausprobieren, in welcher Position du am entspanntesten bist und am liebsten stillst. Ob das im Stehen oder Sitzen ist, spielt dabei keine Rolle, solange ihr euch wohlfühlt. Unser Tipp: Suche dir einen ruhigen, gemütlichen Platz, an dem ihr nicht gestört werdet. Du kannst auch – egal ob du stillst oder die Flasche gibst – ein Stillkissen als Unterstützung verwenden.
Mein Baby hat eine Saugverwirrung
Wenn man sowohl stillt als auch das Fläschchen gibt – zum Beispiel weil eine Frau nicht genug Milch hat –, kann es sein, dass das Baby eine Saugverwirrung entwickelt. Eine Ursache kann auch das Geben eines Schnullers sein, das muss jedoch nicht unbedingt zu einer Saugverwirrung führen. Denn für manche Babys ist es gar kein Problem zwischen Brustwarze und Flasche (und Schnuller) zu wechseln. Trotzdem sollte man gerade in den ersten Lebenswochen weitestgehend auf Schnuller (und wenn möglich auch auf Flaschensauger) verzichten. Wenn das Baby die Brust verweigert, obwohl die Mutter komplett stillen möchte, sollte man konsequent auf Flasche und Schnuller verzichten. Schaffe Haut-zu-Haut-Kontakt, kuschele dein Baby mit einer Decke an dich und biete immer wieder die Brust an – am besten, wenn dein Baby gerade nicht besonders hungrig ist. Wenn du weiterhin das Fläschchen geben möchtest bzw. musst, dann verwende am besten Sauger, die die Form der Brustwarze nachahmen.
Ich habe nicht ausreichend Milch
Eine geringe Milchproduktion zählt zu den häufigsten Gründen, wieso es nicht klappt zu stillen bzw. wieso Eltern auf Fläschchen umsteigen. Bevor man es aufgibt zu stillen, kann man aber ein paar Dinge ausprobieren, um die Milchproduktion anzuregen. Wir empfehlen, unseren Mama Bio Stilltee ab der Geburt zu trinken, damit schon das erste Stillen eine positive Erfahrung für dich und das Baby ist. So können sich die Bio-Inhaltsstoffe wie Honigbusch, Fenchel, Anis und Zitronenmelisse bereits früh positiv auf die Milchproduktion auswirken, da sie von Natur aus das milchfördernde Galaktagogum enthalten. Zusätzlich kannst du deine Brust massieren, um die Milchproduktion anzuregen. Wie das geht, erklären wir in unserem Beitrag Schöne Stillzeit: Brust ausstreichen.
Generell solltest du mit deiner Hebamme über weitere Möglichkeiten des Stillens sprechen, sie kann dir auch beim Anlegen deines Babys helfen und dir generell eine kompetente Hilfe sein. Sollten andere medizinische Gründe für eine geringe Milchproduktion verantwortlich sein, sollte das unbedingt überprüft werden. Frage deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt um Rat.
Ich habe einen Milchstau bzw. eine Brustentzündung
Ein Milchstau kann entstehen, wenn die Brust nicht ausreichend entleert wird. Saugt das Baby noch nicht ideal oder wird nicht korrekt an die Brustwarze angelegt, und zwar so, dass der Mund die gesamte Brustwarze umschließt, kann es dazu kommen. Ursache für einen Milchstau kann auch der Milcheinschuss sein. Etwa eine Woche nach der Geburt bildet sich die “reife” Muttermilch. Nicht nur die Zusammensetzung der Muttermilch ändert sich dann, sondern auch die Menge. Es dauert ein paar Tage, bis sich dein Körper den Bedürfnissen des Babys angepasst hat, daher kann es sein, dass mehr Milch produziert wird, als das Kind trinken kann. Um den Milchstau zu lindern, sollte ein Kind häufig angelegt bzw. gestillt werden, bei Bedarf kann überschüssige Milch abgepumpt werden. Wärme vor dem Stillen kann den Milchfluss anregen, Kälte nach dem Stillen in Form von kühlen Umschlägen Schmerzen lindern. Auch das Ausstreichen der Brust kann sinnvoll sein - in unserem Artikel Schöne Stillzeit: Brust ausstreichen erfährst du, wie du das machst.
Doch ein Milchstau kann sich auch zu einer Brustentzündung bzw. Mastitis ausprägen. Während zunächst vor allem die betroffene Brust schmerzt, kann die Entzündung wandern – das führt dann zu weiteren Schmerzen, Fieber und manchmal sogar Schüttelfrost. Diese Symptome können Anzeichen einer Brustentzündung bzw. Brustdrüsenentzündung sein, dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Brust, die mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht. Die betroffene Brust sollte stets gut entleert gehalten werden, außerdem kannst du die Schmerzen durch kühle Wickel lindern. Gehen die Symptome in den ersten 48 Stunden nicht zurück, solltest du auf jeden Fall einen ärztlichen Rat suchen, um eine Brustentzündung abzuklären. Denn gegebenenfalls muss die Mastitis mit Antibiotika behandelt werden. Gegen den Schmerz, die Entzündung und das Fieber kannst du auch Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen, da diese Schmerzmittel nicht in die Muttermilch übergehen.
Es gibt viele weitere Ursachen für Stillprobleme. Durch hormonelle Störungen oder Probleme mit der Schilddrüse können manche Mütter nicht stillen, da zu wenig Milch gebildet wird. Auch das PCO-Syndrom oder eine vorausgegangene Brust-Operation kommen als Gründe für Stillprobleme infrage. Darüber hinaus können sich auch in der Gebärmutter verbleibende Plazentareste negativ auf die Milchproduktion auswirken.
Du siehst, es gibt ganz viele Gründe und Ursachen für Stillprobleme. Wenn es nicht gleich klappt, solltest du nicht verzweifeln und erst mal deine Hebamme um Rat fragen. Meist lässt sich durch das richtige Anlegen oder das Ausstreichen der Brust schon viel bewirken. Die meisten Stillprobleme sind temporär und lassen sich gut lösen. Und falls es trotz allem nicht funktioniert, dann kannst du dennoch eine innige, liebevolle Bindung mit deinem Baby aufbauen. Denn auch das Fläschchengeben kannst du vertraut, ruhig und fürsorglich gestalten, sodass dein Schatz und du die gemeinsame Zeit beim Trinken genießen könnt. Mehr dazu liest du in unserem Beitrag Baby Bonding: Liebevoll Fläschchen geben.
Alles zum Thema Stillen kannst du in unserem Artikel Baby Stillen: Wie am besten, wie oft und wie lange? nachlesen und alles Wichtige zum Baby Bonding findest du hier: 1x1 des Baby Bondings: Was ist es, wann beginnt es und wie funktioniert es?